Nachdem meine Magen-Darm-Beschwerden im Anschluss an meinen Ausflug zum Kratersee von Quilotoa sich erneut verschlechterten, bin ich nun gestern in die Klinik von Latacunga. Die gute Nachricht ist, ich habe keine Parasiten. Allerdings eine Infektion. Heißt 3 Tage Diät und 7 Tage Medizin. Dem Umstand, dass ich diese Diät (Bananen-/Karotten-Püree, gekochtes Fleisch, Apfel, Tee und Wasser) ohne Küche überhaupt nicht verwirklichen könnte, sprang ein sehr großer Glücksfall (ich hatte an sowas schon nicht mehr wirklich geglaubt ;)) zur Seite: Die junge Ecuadorianerin, die hier im hostal angestellt ist und mich auch beim Arztbesuch begleitet hat, möchte mir helfen und hat sich bereit erklärt, für mich in ihrem Haus zu kochen. Wahnsinnig nett! Ich habe leicht verschüchtert angenommen und so sind wir dann gestern zusammen auf den Markt und haben die nötigen Zutaten besorgt. Danach ging es dann in ihre Wohnung, wo sie mit ihrem Mann und ihrer supersüßen, 3-jährigen Tochter (die größten braunen Augen, die ich je gesehen habe!) wohnt. Die beiden betreiben eine kleine Schule und ein Internet-Cafe und sind wirklich sehr, sehr nett. Es ist schon eine ein bißchen absurde Situation, aber Janina hat sich gestern fast ein bißchen wie eine Mutter um mich gekümmert, dabei ist sie ein Jahr jünger als ich! :) Ich bin ihr sehr dankbar dafür, auch nachdem es mir Sonntag-Nacht und gestern morgen echt nochmal richtig dreckig ging. Vor dem Abendessen gestern hab ich dann auch noch fast die ganze Familie kennenlernen dürfen und hab gleich noch die zweite Klinik in Latacunga von innen sehen dürfen. Die kleine Danela hat auch eine Infektion und wir haben sie vom Arzt abgeholt. Gestern bin ich dann totmüde, aber glücklicher ins Bett gefallen. Und was soll ich sagen: Ich hab geschlafen wie ein Baby, keine Probleme mit nächtlichen Toilettengängen. So ging es mir dann heute morgen wirklich ein gutes Stück besser! Nach einem erneuten Mittagessen bei Janina stand dann die nächste Aufgabe an: Anwalt, Aufnahme des Diebstahls zwecks Schreiben für die Versicherung. Ich hatte erwartet, dass das nicht ganz so einfach wird und nachdem es gestern aus zeitlichen und heute morgen aus Gründen zu großen Andrangs nicht geklappt hat, war ich auf einiges vorbereitet. Doch was da dann für ein Schauspiel ablief, war fast schon wieder witzig. Saulo, ein Angestellter des hostals und ich sind also zu diesem "Anwalt". Eine komprimiertere Mischung aus Arroganz, Unfreundlichkeit, Lustlosigkeit und Dummheit hab ich selten erlebt. Da kann man deutsche Beamten ohne weiteres als hochintelligente Samariter feiern! Aber das scheint hier normal zu sein, diese Schicht hält sich hier in Ecuador allgemein wohl für etwas sehr viel Besseres. Sollen sie meinetwegen, aber dieser Typ, der konnte dazu noch nicht einmal korrektes Spanisch auf seinem PC schreiben. Vielleicht war es ihm aber auch einfach egal. Nach langwierigem Hin- und Her haben wir es dann aber geschafft, ihm einen einigermaßen akzeptablen Bericht abzuringen. Auch wenn ich den erst morgen in Kopie beantragen muss und dann erhalte. ;) Oh mann. Wünscht mir Glück!
Dienstag, 9. Februar 2010
Es geht vorwärts!
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oh man...
AntwortenLöschennaja aber hört sich ja immerhin mal besser an. das mit dem schreiben wird schon und dann gehsch gefälligscht nochmal ordentlich an beach zum surfen!!!
lohnt sich auf jeden fall, lernt man schnell (gell rudi!) und es gibt einem einfach ein saugeiles gefühl die wellen zu besiegen!
man hört sich dass schwul an!
hey dande,
AntwortenLöschenein kleiner lichtblick am horizont. wünsche dir echt, dass du noch viele geile tage während deiner reise erleben wirst. das mit der kamera tut mir natürlich als hobby-fotograf besonder weh. hab deine bilder sehr gemocht. deine gesundheit ist aber natürlich wichtiger. lass dich gut pflegen und komm heil wieder nach good old germany...
roman