Sonntag, 7. Februar 2010

Reisemüde, krank, ausgeraubt.

Hatte ich im letzten post von Glück erzwingen gesprochen? Das ging gründlich daneben. Endlich auf dem Weg zum nächsten Etappenziel Richtung Küste, wurde ich Freitag am Busbahnhof Opfer von Trickdieben. Die letzten Wochen habe ich immer noch etwas bemitleidenswert gegrinst, wenn mir wieder einmal ein traveller erzählt hat, wie er ausgeraubt wurde. Nun bin ich also doch auch selbst Opfer geworden. Man hat so gut wie keine Chance, denn trotz erhöhter Aufmerksamkeit (ich hatte geahnt, dass das was nicht stimmt) haben die Säcke es geschafft, dass ich zwei entscheidende Fehler gemacht hab: statt meinen Rucksack direkt am Körper zu haben, habe ich es zugelassen, dass er einen halben Meter über meinem Kopf deponiert wurde. Und dann habe ich ihn wohl für ca. 3-5 Sekunden aus den Augen gelassen. Das hat denen gereicht, um mein komplettes Kamera-Equipment und eine Bauchtasche zu entwenden. Gemerkt habe ich es dann erst im Zielort, als mich der Bus auf 3000m Höhe mitten im Nirgendwo rausgelassen hat. Da wollte ich auch hin, die Rede ist vom Mini-Dörfchen Quilotoa, an einem beeindruckenden Kratersee gelegen. Allerdings wäre ich gerne mit Kamera angekommen. In Kombination mit meiner schon seit 2,3 Wochen andauernden "ich mag nich mehr so richtig"-Stimmung und der durch Magenproblemen angeschlagenen körperlichen Verfassung, war ich die erste Stunde da oben so ziemlich völlig kaputt. Durch einige andere nette Reisende im Hostel, Schlaf und einem bezaubernden Ausflug an den Kratersee Samstag-Morgen hat sich die völlige Verzweiflung jedoch wieder etwas gelegt. Nun bin ich wieder zurück im Hostel in Latacunga, die Stimmung ist beschissen, der Magen hat sich auch wieder verschlechtert. Immerhin haben die ganzen organisatorischen Dinge (eine Kredit-Karte hats auch erwischt) geklappt, und morgen gehts zur Polizei, der hilfsbereite Chef des Hostals steht mir dabei zur Seite. Trotzdem und nach wie vor ist meine Stimmung momentan eher auf die (vorzeitige) Rückkehr in die Heimat eingestellt. Mal schauen, was die nächsten Tage bringen, vielleicht gehe ich doch noch an die Küste für ein bißchen Strand und Surfen, bevor es dann wirklich in Mamis Arme zurückgeht.

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