Donnerstag, 27. Januar 2011

Montag, 22. Februar 2010

"Hasta luego!" rufts vom Vulkan


Nachdem ich in den vergangenen zwei Wochen zeitweise am sicherlich tiefsten Punkt meines Lebens angekommen war, bin ich heute auf jenen höchsten gestiegen. Zusammen mit Renato, einem Schweizer, den ich in Latacunga kennengelernt und heute zufällig getroffen hatte, ging es auf den Vulkan Pichincha, 4700m hoch und sowas wie der Hausberg Quitos. Nach einer kurzen Seilbahn-Fahrt und einer 3-stündigen, gegen Ende doch sehr happigen Wanderung haben wir es auf den Gipfel geschafft. Ein gutes Gefühl und seit einiger Zeit mal wieder ein richtig toller Tag!

Ich möchte mich hiermit und von "da ganz oben" bei allen treuen, hin und wieder vorbeischauenden, interessierten und fleißig kommentierenden Lesern dieses Blogs bedanken! Es hat sehr viel Spaß gemacht und meine Reise war trotz eines Endes mit bitterem Beigeschmack "an absolute blast"(so würde es der Amerikaner sagen und ich weiß es momentan wirklich nicht besser auszudrücken)! Ich hoffe, ich konnte euch zumindest ein bißchen daran teilhaben lassen.

Nach noch zwei Tagen in einem abgelegenen Krater nördlich von Quito, werde ich mich Freitag Abend in Richtung Heimat aufmachen.

Ja, und jetzt hat es sich einfach so ausgebloggt??? Nein. Ab nächster Woche werde ich versuchen, meinen letztjährig gestarteten "Deutschland-Blog" wieder zu neuem Leben zu erwecken. Das wird selbstverständlich nicht mit diesem klassischen Reise-Bericht hier zu vergleichen sein und ganz anders aussehen. Wer aber trotzdem Lust hat auf die ein oder andere kuriose Alltags-Geschichte, CD- und Filmkritiken, internet'sche Fundstücke, vereinzelte Photo-Serien oder kleine literarische Gehversuche, darf sehr gerne mal auf es-ist-alles-geschrieben.blogspot.com vorbeischauen! Ich würde mich freuen, denn ohne Leser sieht der Online-Schreiberling irgendwie blöd aus!


Mittwoch, 17. Februar 2010

Ein Ende

Was ist wirklich wichtig? Ist es ein schöner Strand am Pazifik, ein Surfbrett, die modischste Badeshorts? Ist es wichtig, dass die Diebe von vor zwei Wochen doch Profis waren, meine Kreditkarte missbraucht und mich um weitere 1000 Euro ärmer gemacht haben? Ist es wichtig, immer noch mehr sehen zu müssen?

Es ist es nicht. Und es ist auch nicht „das Leben“, Dein Leben, worauf es ankommt.

Wichtig ist das Leben zwischen den Menschen: die FREUNDSCHAFT, die LIEBE.

Viele Menschen haben diese Woche einen Freund verloren. Ich habe diese Woche einen Freund verloren, den ich auf meiner Reise nur kurz und intensiv kennen lernen durfte. Einen Freund mit einem großen Herzen, einen aufgeweckten Denker, offen, bereit nachzudenken, zu helfen und zu verändern. Einen Freund, der sicherlich auch an einem Punkt seines Lebens angekommen war, an dem er mehr denn je über jenes nachgedacht hat. Dass dieses Leben nun viel zu früh zu Ende gegangen ist, ist schwer zu begreifen und für mich noch nicht zu akzeptieren.


Robert Maziak aus England, mit dem ich zusammen in Quito die Sprachschule besucht, einige Ecken von Ecuador entdeckt und den ein oder anderen schönen Abend mit guten Gesprächen verbracht habe, wurde Anfang dieser Woche beim Baden in einem Fluss im Amazonas-Gebiet vermutlich von einer Strömung erfasst und ist ertrunken.

Seiner Familie, seiner Lebensgefährtin und seinen Freunden möchte ich mein tiefes Mitgefühl aussprechen.

Es ist ein Ende.

Es ist auch das Ende meiner halbjährigen Reise. Es ist nicht das Ende, das ich vor einem Jahr geplant hatte, auch nicht das, was ich vor zwei Monaten ins Auge gefasst hatte und auch nicht das Ende, das ich mir vor einer Woche gewünscht habe.

Aber es ist ein Ende, das immer auch einen Anfang bedingt. Oder, um es anders und buddhistisch angehaucht auszudrücken: ein Ende, das nie wirklich ein Ende ist, ja, keines sein kann.

Das ist, neben der Vorfreude auf Freundschaft und Liebe zuhause, woran ich mich momentan festhalte.



An end

What is it that’s really important? Is it a nice beach on the pacific shore, a surfboard, the latest boardshorts? Is it important that the thieves who robbed me two weeks ago were, however, professionals, abused my credit card and stole another 1000 Euros? Is it important to see even more all the time?

It's not. And it is not „life“ either, your life, on which it depends.

The most important thing is the life BETWEEN people: FRIENDSHIP, and LOVE.

A lot of people have lost a friend this week. I have lost a friend this week whom I was only allowed to get to know for a short but intense period of time. A friend with a heart of gold, a sprightly thinker, open-minded, willing to think, to help and to change. A friend who had surely arrived at a certain point of his life where he was thinking about this life more than ever. It is hard to believe that this life has got to an end much too early now. I cannot accept it yet.

Robert Maziak from England, with whom I went to Spanish classes in Quito, explored some nice places in Ecuador and spent wonderful evenings with inspiring discussions together, has been swept away while swimming in a river in the Amazonian rainforest and been drowned.

I would like to express my deepest sympathy to his family, his girlfriend Rachel and his friends.

It is an end.

It is also the end of my half year of travelling. It's neither the end I had planned one year ago, nor the one I wanted to have two months ago and it's not the end I would have wished for two weeks ago.

But it is an end that always determines a new beginning. Or, speaking with the words of a buddhist: an end that never really is an end, that cannot be one.

That is it, besides looking forward to friendship and love at home, what I'm sticking to at the moment.

Dienstag, 16. Februar 2010

Playa de Carneval

Einen Tag habe ich gebraucht, um mich an das entspannt beschraenkte Leben hier an der Kueste zu gewoehnen: Schlafen, Chillen, Lesen, Sonnen, Baden und guten Fisch essen...wahrlich eine harte Sache. Doch mittlerweile kann ich wieder geniessen, es gefaellt mir richtig gut, auch weil ich gestern eine schoene Tour an die 40 km entfernte Isla de la Plata mitgemacht habe. Eine 3-stuendige Wanderung mit Vogelbeobachtung und Schnorcheln stand auf dem Programm, dazu jeweils eine 1 1/2-stuendige Bootsfahrt auf dem offenen Meer, was ich auch immer sehr geniessen kann...im Gegensatz zum jugendlich-obercoolen Ecudorianer, der auch mit an Bord war und sein Gatorade und Chips-Mix erstmal wieder schoen Neptun gespendet hat. ;) Ja, er ist auch einer von der einheimischen Urlaubsschar, die hier in den letzten Tagen ueber die Karnevalsferien eingefallen ist. Schon witzig, aber eben auch laut, dreckig und die Preise in die Hoehe treibend. Heute ist allerdings Feierabend, morgen muessen alle wieder arbeiten, heisst grosser Abreisetag. Was auch der Grund ist, warum ich heute noch hier bleibe und morgen erst ins beruehmt-bereuchtigte Hippie-Surf-Doerfchen Montanita gehe. Habe hier ein billiges Bett in einem entspannten Hostal gefunden, eine Resefreundin wiedergetroffen und warte also den heutigen Touristen-Massen-Logistik-Tag noch ab, bevor es dann morgen frueh hoffentlich entspannt und guenstig zu Bambushuette und Surfbrett geht!













Und zum Abschluss Abendessen bei einem der besten Italiener jemals...