Montag, 30. November 2009

SD, America`s finest city?!

Ob sie tatsächlich die beste Stadt Amerikas ist, kann ich nach 3 Tagen hier und einem knappen Monat in Kalifornien natürlich nicht beurteilen, zumal San Francisco schwer zu toppen ist. Doch zu einem "San Diego ist seeeehr schön" lasse ich mich allemal hinreißen. Nach einem doch eher der Sache wegen tollen Los Angeles und einem künstlichen, für meinen Geschmack eher blass gebliebenen Orange County, befinde ich mich nun wieder in einer richtigen Stadt, wie es mir gefällt. Groß, aber nicht unfassbar, multikulturell und vor allem hispanisch geprägt, mit viel Charme und den unterschiedlichst attraktiven Stadtteilen: da ist das Kneipen- und Shoppingviertel "Gaslamp District", das mit schmucken restaurierten Häuser aufwartet, das Hafenviertel mit einer Mischung aus See-Leben, Kommerz und modernen Hochhausbauten, schöne Strände wechseln sich mit beeindruckender Felsküste ab, im Nordosten der riesige Balboa Park mit zahlreichen Museen und einem der berühmtesten Zoos der Welt. Und wahrscheinlich noch viel mehr. Ich schwärme, ja, SD und D passen gut zusammen, was auch wieder eine etwas intensivere photographische Auseinandersetzung dokumentiert. Morgen Mittag werde ich mich dennoch wieder aufmachen, Freitag muss ich den Campervan wieder in San Francisco abgeben und ich möchte noch ein bißchen was von der Wüste sehen. Es geht in den Joshua Tree National Park, ich bin gespannt auf (mal wieder) eine ganz andere Welt...












Sonntag, 29. November 2009

Thanksgiving und ein sehr andere Geburtstag

San Diego, die Stadt, die mir als eine der sonnigsten und wärmsten Kaliforniens versprochen wurde, empfing mich gestern mit heftigen Regenschauern und herbstlichem Wetter. Nicht wirklich schlimm, fast schon faszinierend, da ich diese Tropfen von oben nun schon für eine ganze Weile nicht mehr gesehen habe. Und vielleicht auch gerade richtig, um die letzten 3 doch sehr „anderen“ Tage zu verarbeiten.
Donnerstag hatte ich mich also direkt auf nach Huntington Beach im Orange County gemacht. Durch meinen nicht unbedingt wirklich durchgeplanten Reiseverlauf war es eher dem Zufall zuzuschreiben, dass ich die Einladung der Familie Shaylor zum Thanksgiving-Dinner annehmen konnte. Was die Freude auf beiden Seite nicht unbedingt gemindert hat und zu folgendem, recht außergewöhnlichen Erlebnisses führte: Ich klopfte also gegen 2 Uhr mittags doch recht aufgeregt an eine mir unbekannte Tür eines für meine Verhältnisse großen amerikanischen Hauses mitten in „Surf City“, wurde schon von einer mir ebenfalls völlig unbekannte amerikanischen Familie erwartet und sehr, sehr herzlich empfangen. Nach kurzer Vorstellung fühlte ich mich auch schon fast wie zuhause, der amerikanischen Offenheit und Gastfreundschaft sei Dank! Es wurde gesmalltalkt, Pool gespielt, Bier getrunken, Football geschaut und natürlich vor allem GEGESSEN. So wie sich das für Thanksgiving gehört. Ein sehr schöner Tag verging wie im Fluge und das Annehmen der Einladung zur Übernachtung im Gästezimmer nahm ich dann doch auch dankend an: ein RICHTIGES Bett, lange nicht mehr gehabt! :-)
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück habe ich mich dann wieder aufgemacht, auf zu einem anderen, doch recht wirren Geburtstag. Ein Strandspaziergang, ein bißchen shoppen und sich selbst beschenken in Downtown. Ausgehebelt wurde dieser bis dahin eigentlich ganz normale Tag durch eine ausgiebige Internet-Session im hiesigen Starbucks. Ein Haufen digitale Geburtstags-Post zauberte viel Lächeln auf mein Gesicht, machte dann aber doch auch sehr traurig. So ganz alleine, ohne Umarmungen und echte Glückwünsche, da stellt sich dann auch sehr schnell eine eher allgemein-sentimentale Stimmung gemischt mit einer Prise Heimweh ein. Nach noch ein bißchen Autofahrt, einem Abend-Spaziergang durch Newport-Beach und leckerem mexikanischen Fast-Food bei Taco Bell hab ich es aber überlebt und den Abend im Van bei Bier und Cookies ausklingen lassen.
Gestern ging es dann also im zeitweise strömenden Regen mit noch ein paar Zwischenstopps in so schön benannten Orten wie Oceanside nach San Diego. Und wie bereits erahnt, es gefällt mir gut hier. Mehr darüber dann die nächsten Tage, jetzt wünsche ich euch allen erstmal noch einen schönen ersten Advent!




Newport Beach


Kobe ist Steak essen, mit dem Fünft(?!)-Wagen...

Samstag, 28. November 2009

Kennt ihr den schon?

Oder die?!

Mittwoch, 25. November 2009

L punkt A punkt

3 Tage Los Angeles liegen hinter mir. Erschöpfungerscheinungen ob dieser wahrhaft irren Stadt machen sich breit, es wird Zeit für einen Bericht...und eventuell schon eine abschließende Bilanz. Morgen geht es erstmal weiter südlich nach Orange County, ich bin dort zu Thanksgiving eingeladen :), und dann Richtung San Diego nahe der mexikanischen Grenze. Ob ich auf dem Rückweg nochmal hier vorbeikomme, entscheide ich spontan.
Sonntag Abend wurde ich, was wohl in dieser Stadt durchaus nicht unwichtig ist, sehr angenehm begrüßt. Ich habe mich mit meinem Campervan erst einmal in Santa Monica kurz vor dem eigentlichen L.A. niedergelassen. Eine gute Entscheidung, wie sich später noch herausstellen sollte. Santa Monica ist verhältnismäßig etwa Villinger Südstadt, nur mit amerikanischer Ein-Stockwerk-Architektur und Palmen. Einem entspannten Bummel durch die Fußgänger-Einkaufsmeile in der Third Street mit lateinamerikanischem Tanzkurs mitten auf der Straße folgte eine ruhige und gefühlsmäßig sichere Nacht. Montag Morgen hab ich dann gleich eines meiner persönlichen Highlights in Angriff genommen: das Privathaus des Stararchitekten Frank O. Gehry, einem meiner wenigen persönlichen Helden. Liegt gleich in der Nachbarschaft, Ecke Washington/22nd, also nichts wie hin. Und tatsächlich, da steht es plötzlich, dieses abgefahrene Haus, über das ich schon so viel gelesen und (in einer Studienarbeit) geschrieben habe. Abgefahren, jetzt einfach hier davor zu stehen und es absolut live zu betrachten. Danach machte ich auf zu einer kleinen Highway-Freeway-amerikanisches-Verkehrssystem-Lehrstunde zum berühmten Getty Center, was aber dann blöderweise geschlossen hatte. Egal, dann schau ich mir halt noch kurz die Uni an, und dann ab nach Downtown. Hier dann gleich nochmal Gehry, die berühmte Disney Hall erwische ich gerade noch im herrlichen Nachmittags-Licht. Ich parke mein Auto "nahe" downtown und erkunde die Gegend zu Fuß. Was durchaus möglich ist, man muss allerdings schon gut zu Fuß sein. Zurück im Camper und ein Blick auf die Karte machen mir dann das Ausmaß dieser Stadt (besser: Ballungsraum) bewusst. Mein ca. 3-stündiger Spaziergang nimmt nicht mal einen Zentimeter auf der Karte ein. Abartig! Diese Stadt ist definitiv nicht zu überblicken. Dazu kommt, dass der Kulturen/Rassen/Schichten-Clash hier im Vergleich zu San Francisco nochmal um ein Vielfaches verdichteter ist: man lebt hier nicht in zwei Welten, auch nicht in fünf, nein, ich würde sagen in mindestens hundert! Ebenfalls kaum zu fassen. Latinos, Koreaner, Straßengangs, weiße Vorstadt, Reichtum bis zum Umfallen, der Mittelklasse-Amerikaner, Stars und Sternchen, Obdachlose. L.A. ist alles. Und auch irgendwie nichts. Es gibt tolle Flecken, sicher auch noch mehr als ich entdeckt habe, und für jeden sind Highlights dabei. Ein homogenes Gefüge, eine Aussage, eine STADT findet man aber vergeblich. Vielleicht ist dieser Begriff aber auch einfach nicht angebracht. Vielleicht sollte es nicht Stadt der Engel, sondern Stadt der hundert Städte heißen. Zum großen Teil sind diese Städte hässlich und nicht erwähnenswert. Man muss sich alles "herauspicken". Und: Los Angeles ist eben auch ein verdammter Mythos! Das macht es eben auch sehr anziehend. Den Mythos Hollywood habe ich dann Dienstag-Mittag begutachtet und man kann es nicht besser auf den Punkt bringen als Larry, ein älterer Amerikaner, mit dem ich gerade eben bei Jack in the Box zu Abend gegessen habe: "Hollywood is and has been...a big joke!" Doch auch hier gilt: es is eben Hollywood.
Gestern Abend dann wieder ein ganz großes Highlight. Die Lakers, NBA-Basketball live im Staples Center. Ich denke, das Bild sagt alles... Ein toller Abend, zumal ich dabei auch gleich noch den obligatorischen Promi getroffen habe...und was für einen! Spike Lee, einer der ganz großen Regisseur, hat vor dem Spiel Promotion für seine neue Kobe-Bryant-Doku gemacht. Da hat sich auch der ansonsten nicht so leicht promimäßig zu beeindruckende Danny ein Autorgramm abgeholt. Jack Nicholson hab ich leider nicht erwischt, aber schon allein ihn während des Spiels zu beobachten war die Karte wert...was eine coole Sau!
Heute bin ich dann zum Durchatmen und ein bißchen Villen schauen Strand von Malibu und durch den Topanga Canyon gecruist. Wieder zwei völlig andere, neue Welten.
Morgen wartet nun ein also ein Festessen bei Annabelles amerikanischer Familie...leicht aufgeregt wünsche ich: HAPPY THANKSGIVING!








Das sind SEINE Zehen. Er hat sie sich abgehackt. Sie wachsen ja nach...



Gleich gehts looooos...