Viva Las Vegas!

Nach einer letzten Etappe mit meinem liebgewonnen fahrbaren Untersatz, einer erfolgreichen Rückgabe und einer schlaflosen Nacht am Flughafen von San Francisco, bin ich nun also in Vegas. Und was soll man sagen? Es ist verückt, abgefahren, absolut over-the-top, ein einziges Klischee...aber irgendwie geil!
Ich wohne im ältesten Hotel von Vegas, dem Golden Gate in Downtown. Klein, schnucklig, heute würde man es wahrscheinlich retro nennen, aber es ist eben wirklich klassisch altmodisch. Wobei, der 40inch-LCD-Fernseher in meinem Zimmer scheint recht neu zu sein... Ich genieße es sehr, mal wieder ein eigenes Zimmer mit richtigem Bett und eigenem Bad zu haben, dazu ein kleines Restaurant und Kasino im ersten Stock, das is doch was?! Das Hotel ist in Downtown gelegen, also nicht ganz am berühmten Strip, sondern in der Fremont Street, sozusagen dem kleinen Bruder des Strips. Klein bedeutet kleinere Hotels, kleinere Shows, kleinere Hotels, kleineres Geld. Das sind zusammengefasst auch gleich die vier Dinge, um die es hier geht. Für mich war natürlich auch die kleinere Variante an meinem ersten Vegas-Tag beeindruckend, witzig und abenteuerlich. Man mäandert von einem Kasino zum anderen, ein bißchen zocken, essen, trinken, wieder zocken...jeder Typ Mensch scheint hier vertreten, normal, neureich, verrückt, verzweifelt, lustig, hochnäsig, heimatlos, einfach nur reich.
Heute habe ich mich dann auch schon für ein paar Stunden auf dem Strip rumgetrieben. Vor allem tagsüber ist die Stadt ein eher hässlicher Flecken. Was aber nicht relevant ist, da sich das Leben ausschließlich in den Hotels, Kasinos und Shopping-Malls abspielt. Hat die Sonne sich verabschiedet wird die Traumwelt dann so richtig angeschalten. Alles blinkt und piept, Schlangen vor den Show-Eingängen bilden sich, die Slot-Machines dürfen sich endlich über ausreichend Futter freuen und ich? Ich wandere umher, durch die thematischen Hotel-, Spiel- und Konsumhallen, lasse hier und da den ein oder anderen Dollar liegen, staune, beobachte und werden den Gedanken nicht los, wie schön es doch wär, hier mit einer Männerclique alles unsicher zu machen, oder mit einer schönen Frau im Restaurant zu sitzen... beides ist weit weg. Immerhin, Hotelbett, LCD-TV und mein geliebtes Netbook sind nur eine Busfahrt entfernt. Auf in die Horizontale!