Es ist Amerika. Eindeutig. Nach 3 Städten, eben so vielen Flugzeugen und einer Reisezeit von 35 Stunden bin ich gestern Abend angekommen. Auf dem Weg von der Zugstation zum großen, aber coolen Adelaide-Hostel (danke Johannes für den Typ!) wird eins schnell klar: San Fran ist groß, bunt und unglaublich multikulturell. Nach einer ordentlichen Portion Schlaf im überraschend erhaltenen 4-Bett-Zimmer und einem ausgiebigen Frühstück mit Bagels, Croissants, Nutella und selbstgemachtem Schleim-Müslii mache ich mich auf zu einer ersten Erkundungstour. Wie immer an meinem ersten Tag in einer neuen Stadt ohne Kamera und ohne einen Blick in die Stadtkarte. Einfach treiben lassen, immer die Ampel nehmen, die gerade grün ist, so macht das Kennenlernen am meisten Spaß. Als erstes geht es durch Down- und Chinatown, was sich als Start nicht unbedingt die beste Alternative darstellt. Nach nicht einmal einer Stunde muss ich mich hinsetzen, durchatmen, wegschauen. Es ist unglaublich, was da auf einen einprasselt, vor allem wenn es, wie für mich, der erste Tag Amerika ist. Masse. Menschen. Konsum. Essen, Essen, Essen. Alle zwei Meter gibt es was (für mich Neues) zu sehen. Aber ich kann ja nicht die ganze Zeit anhalten. Und gleichzeitig noch in 4 Richtungen schauen. Bei den Menschen ist es nicht die Anzahl, die mich umhaut, es ist die unglaubliche Unterschiedlichkeit. Ich habe noch keine Stadt mit einer multikulturelleren Bevölkerung gesehen. Weitere Klischees bestätigen sich. Und ich finde es toll! An jeder Ecke gibt es was zu Essen, aus jedem Land der Welt, zu jedem Preis. Starbucks und die unterschiedlichsten Fast-Food-Ketten nehmen einen großen Anteil ein, doch Du kannst auch überall chinesisch, japanisch, mexikanisch, türkisch, griechisch oder italienisch essen.
Chinatown ist eine einzige, in roten Kitsch getauchte Ramsch-Schublade. Zuviel um es zu verarbeiten, zuviel um es beschreiben. Ich orientiere mich westlich, es wird endlich ruhiger, und auch etwas abgefuckter. Ein schwarzer Gangster läuft an mir vorbei: "Hey, what's goin' on?!" Ich weiß nicht, ob ich eventuell seine Schnitte eine Sekunde zu lang angeschaut habe oder ob er einfach nur hallo sagen will. Um die Ecke schaue ich mir das 3. Quarter eines High-School-Football-Spiels an. Ich sollte nochmal die Regeln studieren. Es geht Richtung Fisherman's Warf, dem früheren Hafenviertel und einer heute hochgradigen Touristenfalle. Anyway, das Meer, die Golden Gate, herabstürzenden Kormoran-Bomben und eiserne Buchtschwimmer machen hier einiges wett. Und nicht zuletzt versüßt (verfettet?!) mir mein erstes hiesiges Fast-Food-Erlebnis den Nachmittag: ein ordentlicher Cheeseburger mit Pommes bei "In-and Out Burger", nach Expertenmeinung die beste Adresse dieser Kategorie. Und auch hier bestätigt sich, was nicht mehr unbedingt zu bestätigen war: nie etwas größer als medium bestellen. ;-) Auf dem Rückweg mache ich erstmals so richtig Bekannschaft mit den für SF typischen "steepy hills", es geht ordentlich bergauf- und ab. Trotz der Anstrengung finde ich ganz leicht wieder zurück zu meiner Unterkunft. Das amerikanische Blocksystem mit endlos langen Straßen macht es einem aber auch leicht.
Nun zurück im Hostel genieße ich die offensichtlich sehr amerikanische offene Geselligkeit...und gleich auch noch den kalifornischen Wein. "It's wine party in the kitchen tonight, for free!" Alright. Da sage ich doch gerne tschüß, oder besser, verabschiede mich wie mein schwarzer Bruder aus dem Quicksilver-Shop heute mittag von mir: "Take it easy, G!"
Donnerstag, 5. November 2009
Captain America, first episode
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Ich hab mir an meinem ersten Tag in SF sowas von Blasen gelaufen ... und mein erster Burger in USA war auch bei In&Out! Wirst Du nach Alcatraz schwimmen??! Gruß aus Delhi!
AntwortenLöschengude idee!
AntwortenLöschenoh wie geil, ich will auch ein In&Out Burger, der Cheesburger ist der beste auf der welt...oh bitte bring mir einen mit...=)
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