Freitag, 13. November 2009

Snowing sunshine California


Dass ich auf meinem Trip Schnee zu Gesicht bekomme, war nicht unbedingt zu erwarten. Dass dieses Ereignis aber dann auch noch im so für seine Sonnenstunden berühmten Staate Kalifornien eintritt, macht die Sache noch einmal überraschender. Auch wenn es im Nachhinein betrachtet durchaus nicht allzu unlogisch ist.
Mittwoch-Mittag geht es also los, zusammen mit Erin, unserem Fahrer und guide für die Tour und der restlichen, recht wild zusammen gewürfelten Truppe: Michael, einem leicht vom anderen Ufer angehauchten Australier, der zuviele Selbstsportraits aus der Hand schießt, Maria, einer alleinreisenden esoterischen Spanierin, Michelle und Janis, einem australischen Mutter-Tochter-Paar und Tom, einem äußerst unterhaltsamen Londoner, der aus einem scheinbar unerschöpflichen Pool an Stimm-Imitationen und politischen (unkorrekten) Witzen schöpfen kann. Zusammen machen wir uns in einem fetten Ford-Van auf nach Mariposa am Rande des Yosemite NP, wo sich unser Hostel und Quasi-Basislager befindet. Angekommen in dieser absolut angenehm mitten im Wald gelegenen Anlage merke ich recht schnell, dass es definitiv die richtige Entscheidung war, hierher zu kommen: raus aus der hektischen Großstadt, rein in die Ruhe einer atemberaubenden Naturlandschaft! Mit dem Abendessen im angeschlossenen Hostel-Restaurant steigt die Stimmung weiter: trotzdem der Koch das erste verfluchte Rassistenschwein ist, dass ich hier in den Staaten zu Gesicht bekomme, serviert er uns das beste Essen, das ich seit langer Zeit zwischen die Zähne bekommen habe. Saftig-zartes Hühnchen mit allerlei abgefahrenem und lecker zubereiteten Gemüse aus dem eigenen Garten. Bio at his best! Wir machen es uns dann auch recht schnell in unseren gemütlichen Stockbetten bequem, am nächsten morgen soll es früh los gehen!
Dem ist dann auch so, allerdings heißt uns das Wetter, trotz eines bis aufs letzte bacon-Stück weggeputzten lecker-deftigen Frühstücks, nicht unbedingt willkommen. Es ist neblig und dauerregnet. Wir passen unser Programm dem Wetter an und statt tolle Ausblicke zu erhaschen machen wir uns auf in den Mariposa Grove, wo es die berühmten Sequoia-Riesenbäume zu bestaunen gibt. Wirklich abartig groß die Dinger!



Ein weiteres Highlight, zumindest für die Nicht-Schwarzwälder in der Gruppe, folgt dann: es fängt an zu schneien, und zwar richtig! Die Australier sind hin und weg, haben sowas tatsächlich noch nie gesehen. Und auch ich muss schmunzeln bei der fast schon weihnachtlichen Stimmung um uns herum.




Nach einer circa 1 1/2-stündigen Wanderung und einem ordentlichen lunch-sandwich machen wir uns auf zum nächsten hike: Es geht hinauf zu einem der zahleichen Wasserfälle, die trotz winterlichem Wenig-Wasser und Nebel sehr beeindruckend sind. Nach anfänglich allgemeiner Unlust ob des wirklich nicht wanderfreundlichen Wetters sind dann, oben angekommen, doch alle froh, mitgegangen zu sein. Trotzdem freut sich auch eine jeder auf die heiße Schokolade im Tal, das wiederum hervorragende Abendessen und...die Sauna und den Whirpool! Das Hostel hat in seinem Hauptgebäude ein kleines Wellnesscenter, hier Spa genannt. Und für 7 Dollar sind wir drei Jungs natürlich sofort dabei: Sauna, ein heißes Bad, Gesundheitstee, Massageduschen...eben genau das, was man nach so einem Tag braucht, um sich wie ein König zu fühlen!
Heute haben wir dann nochmal richtig Glück mit dem Wetter. Wir fahren zum berühmten Tunnel View und genießen, da wo gestern noch nur Nebel zu sehen war, einen grandiosen Ausblick über das Yosemite Tal mit seinen übermäßig großen Felsformationen El Capitan und Half-Dome. Dazu die Farben des Herbstes, herrlich! Nach einer kleinen Wanderung hinauf auf einen weiteren Aussichtspunkt und einem erneut großartigen Sandwich ist das kleine, eingeschobene Abenteuer Yosemite National Park dann auch schon wieder zu Ende. Sicher eines meiner persönlichen Highlights, zumal sich auf diesem Mini-Trip auch erstmals ein sehr starkes Gefühl der Dankbarkeit breit gemacht hat. Dankbarkeit dafür, die Chance zu haben, das alles zu sehen und erleben zu können und auch, noch etwas elementarer, überhaupt ein Teil dieser großartigen Sache Erde zu sein.













2 Kommentare:

  1. hey dannyboy,
    ...looking at your pictures and the possiblility to have to see what you have seen so far it´s great. Keep care to you...
    the english student

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  2. essen, essen, essen.

    was macht man denn sonst in den usa!?

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