Sonntag, 13.09.09 Über das Vergehen von Zeit wurde schon zu viel gesagt, gelesen, geschrieben. Und trotzdem ist es immer wieder beeindruckend wie schnell bzw. schleppend sie voranschreitet. Eine in allen Belangen wunderschöne knappe Woche in Barcelona liegt fast hinter mir, und sie verging leider wie im Fluge. Nach unserem grünen Gaudi-Einstieg Dienstag ging es gemütlich, trotzdem aufregend und vielfältig weiter. Mittwoch sind wir durch die Altstadt spaziert (Barca ist ganz nach meinem Geschmack am besten zu Fuß zu erkunden), haben uns das Hafengelände angeschaut, sind über die berühmten Ramblas geschlendert und haben den beeindruckenden Boqueria-Markt besucht. Kaum zu glauben, was es alles zu Essen gibt!
Nach einem persönlichen must-have des Kaffeetrinkens ging es abends dann, ganz in der Nähe unseres Hotels, zum obligatorischen Tapas-Essen. Und was soll ich sagen, mjammi! Dazu einen Liter frisch zubereiteten Sangria und die Welt kann nicht schöner sein… Donnerstag ging es dann erneut zu Fuß durch meinen hiermit zum Lieblingsstadtteil erklärten Eixample, Richtung des Touri-Highlights überhaup: die Sagrada Familia. Beeindruckend, vor allem und noch viel mehr nach dem Besuch des hiesigen Gaudi-Museums. Der Typ hat das Ding einfach mehrmals gebaut, in kleinen Gipsmodellen, in großen Gipsmodellen, nicht zu überblicken, was da für eine Arbeit drin steckt. Unser hungriger Magen hat uns dann zum Paella-Essen auf der Rambla de Catalunya geführt, das tägliche Eis zum Nachtisch (die Temperatur sank in den vergangenen Tagen nie unter 25 Grad ab :-)) nicht zu vergessen.
Café amb llet mit Helge (Café de l'Operà)
Schon Donnerstag verwunderten die vielen katalanischen Fahnen an den Balkonen, und als es Freitag morgen auf der Straße befremdlich ruhig war, die Bank und der Supermarkt geschlossen hatte, dämmerte uns: ein Feiertag ist gekommen. Und nicht ein Feiertag, sondern DER Feiertag, der katalonische Nationalfeiertag. Unser ursprünglicher vager Plan wurde so zu einem besonders passenden: STRANDTAG! Mit dem Zug ging es etwas außerhalb nach Badalona, mit schönem Strand und fast ausschließlich einheimischen Sonnenanbetern. Sehr angenehm. Nach der obligatorischen Minuten einfach nur da stehen, aufs Meer blicken und es in sich aufsaugen wurde gesonnt, gebadet, kalte Cola getrunken und Eis gegessen. Herrlich! Abends dann wieder zurück in der Großstadt, erschlagen uns erstmal die Feierlichkeiten am Arc de Triomf. Es wird ausgiebig die Autonomie proklamiert, gefeiert und unterschriftenmäßig unterstützt, es gibt Bier, Chips, Bier…. nur leider nicht die erhofften katalanischen Spezialitäten. Egal, wir haben sie dann trotzdem gefunden am Placa de Catalunya…einmal gehört das gelbe, amerikanische M eben auch dazu! :-) Samstag wurde zum Bummeltag durchs gotische Viertel: enge, dunkle Gassen, ehrwürdige Gebäude wie die Catedral de Barcelona, zwischendurch immer wieder wunderbar spannende und erholsame Plätze mit Märkten und den traditionellen Sardana tanzenden Katalanen.
Heute haben wir unseren Barcelona-Trip quasi von der anderen Seite beschlossen. Angefangen auf der Anhöhe des Park Güell, dem „Balkon Barcelonas“, ging es heute direkt gegenüber rauf auf den Berg Montijuic, wo sich Barcelona uns noch einmal zu Füßen legte. Ein Besuch im Olympiastadion, ein Spaziergang durch den verwinkelte Park Montijuic, Mies van der Rohes Pavillon der Weltaustellung 1929 und ein leckeres Pizzagbaguette rundeten den letzten Tag angemessen ab. Und wenn man etwas nicht so wirklich wahrhaben will, kommt meistens ein Symbol zur Hilfe - mein heute noch in den letzten Stunden verlorener Reiseführer deutet es an: die Zeichen stehen auf Abschied. Es wird ein schwerer.
Mmmhh, was gibts denn da schon wieder zu naschen?!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen