Freitag, 25. September 2009

Marathon a León

Mittwoch, 23.09.09 Ein neuer Tag startet in El Burgo Ranero. Die Nacht war so lala, diese Wanzen-Geschichte lässt einen nicht so richtig los, auch wenn man eigentlich versucht, locker an die Sache ranzugehen. Auf jeden Fall wird beim Zubettgehen über jedes kleine Jucken nachgedacht. Einziges Ergebnis: Es juckt noch mehr und überall. Mitten in der Nacht entwickelt sich das zu einer richtigen kleinen Panikattacke – ich hab wohl auch irgendwie dumm davon geträumt. Dazu kommt noch eine brasilianische Schnarchmaschine mit Erkältung. Es ist durchaus überraschend, aber meine Schnarchstudien beweisen es: die meisten und lautesten Schnarcher sind…Frauen. Kein Spaß.
Der Morgen ist da, das Jucken ist nicht mehr da, ich habe keine Bisse und fühle mich gut. Also auf zu neuen Ufern. Meinen großen Rucksack habe ich 19 km voraus geschickt, das müsste heute locker drin sein. Rita, eine junge Ungarin und eine der Leute, die es erwischt hat mit den Wanzen, will den Zug nach Leòn nehmen und zum Arzt gehen. Nach 13 km jedoch schließen sie und Valentin jedoch zu mir auf. Ich sitze gerade vor einer witzigen Bar – es laufen die ganze Zeit drei Songs von Dire Straits, Beatles und Elvis in Endlosschleife – und genieße meinen Café con leche in der Morgensonne. Das Wetter ist die letzten Tage immer besser geworden, heute ist es richtig heiß, sodass zum ersten Mal die kurze Hose aus- und die beste Jacke der Welt (hiermit nochmals Dank an die Sponsoren von M&M !:-)), die wie immer tadellose Dienste geleistet hat, eingepackt wird.
Rita hat sich doch entschieden mit Valentin zu laufen, sie wollen es heute bis Leòn, der nächsten richtig großen Stadt schaffen. Respekt, bis dahin sind es noch 30 km. Ich beginne mit dem Gedanken zu spielen heute auch noch etwas weiter als die angepeilten 19 zu gehen und entscheide mich schließlich, mit Valentin und Rita zu laufen, meinen Rucksack auf dem Weg einzupacken und auch noch ein bis zwei Dörfchen weiterzugehen. Aus diesen ein bis zwei Dörfchen werden nochmal gute 20 Kilometer, wir laufen und laufen und laufen…es wird ein toller, wenn auch gegen Ende sehr harter Tag…und ich find mich schließlich um 19 Uhr in Leòn wieder! 10 Stunden gewandert, um die 42 km zurückgelegt. Verrückt. Die Belohnung: zwei Nächte im Hotel und einen ganzen Tag Pause in Leòn. So erspare ich mir auch eine weitere Nacht mit Wanzen-Übersprung-Gefahr. Nach einer kurzen Hotel-Abklapperungs-Tour – das erste war mir zu teuer, dann waren drei voll, das fünfte hab ich dann einfach genommen :-) – genieße ich erstmal eine 15-minütige Dusche. Im Sitzen. Meine Knie und Achillessehnen wollen nicht mehr so richtig. Danach falle ich auf mein genial-hartes Bett, mein Körper ist am Ende. Für einen kurzen Waschgang stehe ich dann doch nochmal auf, nachdem mir ca. 50 kleines Pusteln an meinen Füßen auffallen und anfangen zu jucken. Wuuuaaahh! Aber halb so schlimm, am restlichen Körper ist überhaupt nichts, ich tippe einfach auf einen kleinen Ausschlag durch den Schweiß in den heute lange getragenen Socken und Schuhen. Das Zimmer scheint mir wie gemacht für mich: in der Dusche gibt es eine Extra Massage-Apparatur, die Minibar mit Wasser, O-Saft und Cola ist inklusiv und sogar einen kleinen Balkon mit wunderschönem Ausblick auf die Kirche San Isodoro habe ich! Da wird dem geschlauchten Wandersmann doch schon wieder ein bißchen wohler zu Mute.


Meine zwei Zugpferde Valentin und Rita. Gracias!


León!

1 Kommentar:

  1. So jetzt versuch ichs mal mit google-konto. mal sehen was passsiert.
    Äh hallo danny, hier falko. sitz grad bei johnny in whv und wir spielen ps3. juhu! wrestling!

    hört sich gut an, deine 42km tour. blasen bekommst du dank der superschuhe ja bestimmt nicht oder? hab grad noch geschaut wo leon liegt.
    schönschön also ich verfolge deine berichte mehrmals täglich und bin manchmal sogar enttäuscht wenns nichts neues von dir gibt.
    also sei weiter fleißig!!!

    grüße aus norddeutschland
    falko

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