Freitag, 23. Oktober 2009

Nachtzug aus Lissabon

Sitze gerade im Hostel-Wohnizimmer. Um mich herum liegen immer noch einige hässliche Engländer und schlafen ihren Rausch hast. Gestern war Fussball angesagt, Uefa...äh, Verzeihung, Europa League. Benfica Lissabon gegen den FC Everton. Die Stadt war überflutet von blauhemdigen, saufenden Fussball-Proleten. Engländer im Urlaub sind irgendwie immer schwer erträgliche Kost. Erst recht, wenn sie die Hostel-Toilette vollscheißen, vollkotzen und mein Brot klauen! Egal, ich bin entspannt. Möchte heute gar nicht mehr richtig vor die Tür, war doch der gestrige Abend ein wunderschöner Abschied. Nach einem gemütlichen Bummel-Tag hatten mich Alexia und ihre zwei Freunde zu sich ins Hostel, das mitten in der historischen Altstadt liegt, zum Abendessen eingeladen. Nach einer guten Stunde Suche -in dem verwinkelten Gässchen-Dschungel ist man ohne vernünftige Karte quasi verloren- kam ich dann gegen halb neun dort an. Es gab lecker Bolognese, Salat und Vino. Gegen halb elf kam dann ein sehr witziges und aufgewekctes Mädel, das im Hostel arbeitet, hat ihr Akkordeon ausgepackt und ein bißchen für alle gespielt. Dazu gabs mehr Wein und gute Laune. Danach hat sie uns dann noch in eine der unzähligen Fado-Bars entführt. Und es war toll! Zwei Gitarren, verschiedene Sängerinnen und Sänger, melancholische, aber verzaubernde Musik. Dazu noch mehr Wein. Wunderbar.
Heute Abend geht es nun weiter, wieder nach Spanien, nach Madrid. Irgendwie hatte ich mich distanzmäßig da ein bißchen vertan. Ich dachte, ich fahr da heute mal so locker-flockig mit dem Bus drei Stunden hin. Pustekuchen! Acht Stunden Nachtzug ist angesagt. Irgendwie freu ich mich drauf. Und auf Madrid sowieso, wie ein kleines Kind. Aber das ist eine andere Geschichte...





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